Informationsvorsprung

Wenn nun aber jeder Teilnehmer an den Finanzmärkten über alle Zeitzonen hinweg jederzeit über die gleichen Informationen verfügen kann, gibt es praktisch keinen Informationsvorsprung mehr, den der Einzelne zu seinen Gunsten in seiner Anlageentscheidung verwerten kann. Alle haben theoretisch den gleichen Informationsstand! Das ist eine neue Situation auf dem Sektor der Finanzkommunikation und auch für uns und unsere internen Prozesse. Ebenso neu für uns ist daneben auch, dass die Kosten für die Informationsbeschaffung gegen Null tendieren und relevante Informationen nicht nur den Fachleuten, sondern auch den privaten

Anlegern ohne besondere Mühe zugänglich sind. Damit verliert der „Markt“ an informationsgetriebenen „hard facts“ als kostbares Gut an Bedeutung. Hier herrscht gewissermaßen ein inflationäres Überangebot. Hingegen kann man mit einiger Berechtigung sagen, dass auf dem „Markt“ der gefühlsgetriebenen „soft facts“ eine Mangelsituation vorliegt. Zu den so genannten „soft facts“ gehören u. a. Informationen über das Unternehmes- bzw. Produktimage oder den Be kanntheitsgrad der Marke. Selbstverständlich gehören dazu auch Informationen über Einstellungen, Glaubwürdigkeit oder über die Wertschätzung, die ein Unternehmen zum Beispiel seinen Kunden und Lieferanten entgegenbringt.

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