Viele Analysten gehen immer mehr dazu über, den Wert der Marke in die Unternehmensbewertung einfließen zu lassen. Eine Marke hebt jedes Unternehmen aus dem Kreis der Durchschnittlichen und mäßig Erfolgreichen raus. „Die Aktie muss wie ein Markenartikel angesehen und auch immer so behandelt werden“, beschwor schon 1995 Michael Dürr in seinem "Handbuch für Finanzmarketing und Unternehmenskommunikation"

 

Der Gedanke eines Vertrauensaufbaus gegenüber den Investoren scheint sich nunmehr verbreitet durchzusetzen. An geeigneten Instrumenten zur Messung der Ergebnisse der Finanzkommunikation wird im Moment nicht gearbeitet. So erhebt beispielsweise die Deutsche Bank seit 1999 einen „Aktionärszufriedenheitsindex“, der international als richtungsweisendes Instrument gilt. Seit dem Jahr 2000 werden die Befragungen während der jährlichen Hauptversammlung durchgeführt. Im Präsenzbereich sind mehrere Bildschirme aufgestellt, an denen die Privatanleger mit einem Touchscreenstift und mit Unterstützung der Organisatoren die Fragen beantworten.

Marken gehören zu den wichtigsten, inmateriellen Vermögensgegenständen eines Unternehmens. Schon heute übertrifft in vielen Fällen der Wert seiner Marken das Anlagevermögen des Unternehmens um ein Vielfaches. Ganz speziell die großen Internetmarken, hier stellt der Markenwert 90 Prozent des Gesamtunternehmenswerts dar. Bisher werden nur von wenigen Unternehmen Markenbewertungen durchgeführt. Das seit langem gültige Verbot, einen selbst aufgebauten Markenwert in die Bilanz einzubringen, wird von vielen Unternehmern und Wirtschaftsprüfern als komplett wirtschaftsfremd beurteilt. Investitionen in Marken sind vor allem Investitionen

So ist bekannt und belegt, dass die Bereitschaft zur Investition in Unternehmen bei Marken mit der Klarheit des Markenbildes steigt Inzwischen haben sich zahlreiche Institutionen diese Forderung zu Eigen gemacht. PricewaterhouseCoopers schreibt, dass der wahre Unternehmenswert aus den Bilanzen nicht abzulesen sei, weil immaterielle Unternehmenswerte unberücksichtigt blieben. Dabei hätten Berechnungen seines Hauses, betreut von Deloitte, ergeben, dass der Gesamtunternehmenswert bei Konsumgütern zu 58 Prozent, bei Dienstleistungen zu 43 Prozent und bei Industriegütern zu 18 Prozent vom Markenwert getragen

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